Dieser Artikel (Umwandlung Wald zu Naturwald) erweckt den Eindruck, dass nur eine Partei sich um den Wald, um unseren Wald kümmert. Das muss aus unserer Sicht dringend korrigiert werden. Nicht erwähnt wird zum Beispiel in diesem Artikel, dass die CDU in dieser Gemeinderatsitzung 2019 einen über den Antrag der GRÜNEN (Umwandlung Wald in Naturwald) hinausgehenden Antrag gestellt hat, der dann auch vom Gemeinderat einstimmig beschlossen wurde. Gerne wiederholen wir nachstehend unseren Antrag zur Information für die Allgemeinheit.
 

Nicht erwähnt in dem Bericht über unseren Wald wird darüber hinaus auch der von der CDU organisierte und am 6. Dezember 2019 stattgefundene gemarkungsübergreifende Waldgipfel mit Forstminister Hauk und den kommunalen Vertreterinnen, Forstverantwortlichen und zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern der betroffenen Waldgemeinden. In dieser Veranstaltung wurden zahlreiche Informationen und auch Maßnahmen erläutert, die zwischenzeitlich für jeden sichtbar z.B. entlang der Kreisstraße Mühlhausen/Östringen (Wiederaufforstung) ausgelöst wurden.
Jeder Leser/ oder jede Leserin möge sich daher selbst ein Bild darüber machen, wer sich wie um den Wald kümmert.
 
Der CDU-Fraktion war (und ist) es über den GRÜNEN Antrag hinausgehend vor allem ein besonderes Anliegen, den Wald gemarkungsübergreifend (zusammenhängendes Waldgebiet Östringen, Mühlhausen, Angelbachtal, Staatswald) hinsichtlich der „Naturschutzstellung" zu überprüfen. Das zusammenhängende Waldgebiet muss ganzheitlich betrachtet werden, es kann nicht an Gemarkungsgrenzen enden.

Ein besonderer und ebenfalls über den GRÜNEN Antrag hinausgehender Wunsch der CDU Fraktion war und ist es dem Wald insgesamt wieder mehr Fläche zu geben. Fraktionssprecher Hans Becker stellte daher in der Gemeinderatssitzung folgende ergänzenden Anträge , denen dann auch der Gemeinderat einstimmig folgte:

1. Die Gemeindeverwaltung wird aufgefordert mit der Stadt Östringen, bzw. den dort zuständigen Forstbehörden Verhandlungen aufzunehmen mit dem Ziel, das sich dem Bereich Altholz entlang Grenzgraben (Krötenbach) I/8 auf dortiger Gemarkung anschließende bzw. mit diesem Bereich zusammenhängende Gebiet (Fläche 2 Hektar) ebenfalls dauerhaft aus der forstlichen Nutzung zu nehmen.
2. Der Gemeinderat verpflichtet sich langfristig dem Wald wieder mehr Fläche zu geben. In diesem Zusammenhang wird die Gemeinde im Benehmen mit den Forstverantwortlichen gebeten entsprechende Flächen nach Lage und Waldnähe zu identifizieren und mit den Eigentümern Verhandlungen aufzunehmen, entweder mit dem Ziel des Erwerbs oder dem Ziel der dauerhaften Verpachtung. Diese Gebiete sollten dann der Waldnutzung bzw. Waldaufforstung zur Verfügung gestellt werden.
3. Alle Maßnahmen sind zu dokumentieren, im Forsteinrichtungswerk festzuschreiben und in regelmäßigen zeitlichen Abständen zu evaluieren.

In der Begründung dieser Anträge waren und sind der CDU folgende Aspekte wichtig:

Nach Darstellung der Forstbehörde stehen schon jetzt 4,7 bis 5,7 % der Waldfläche auf der Gemarkung der Gemeinde Mühlhausen unter Naturschutz. Damit sind die in der Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung formulierten Ziele bereits erreicht. Gleichwohl ist es sinnvoll, gemarkungsübergreifend bei zusammenhängenden Waldbereichen einen gemeinsamen Schutzbereich festzulegen. Unser wertvoller Wald macht nicht an Gemarkungsgrenzen oder an Eigentumsgrenzen halt, sondern ist zusammenhängend und ganzheitlich zu betrachten. Insofern sollte das zusammenhängende Gebiet am Krötenbach auch unter einen einheitlichen Schutzfaktor gestellt werden.

Die Waldfläche in der Welt, in unserem Land und auch in unserer Region wurde über die Jahrzehnte hinweg durch Siedlungsdruck oder Landwirtschaft oder durch andere von Menschenhand verursachte Nutzung sukzessive reduziert. Darüber hinaus leidet auch der bestehende Wald mehr denn je unter dem Klimawandel. Wald bindet CO 2 und jeder Hektar Wald zusätzlich kann einen wertvollen Beitrag zur CO 2 Reduktion leisten. Insofern ist es neben den aktuellen Maßnahmen zur Rettung unserer bestehenden Wälder an der Zeit, dem Wald insgesamt wieder mehr Raum und Fläche (zurück) zu geben. Uns ist bewusst, dass dies Konflikte mit der Landwirtschaft hervorrufen kann. Gleichwohl sehen wir Chancen und Möglichkeiten einen Interessenausgleich herbeizuführen. Hierzu ist ein intensiver Dialog mit den unterschiedlichen Nutzern notwendig. Zur langfristigen Zielerreichung sind entsprechende Finanzmittel seitens der Gemeinde dafür bereit zu stellen.

Ergänzende Anmerkung : Sehr gerne hätten auch wir unsere Sicht der Dinge der RNZ zur Verfügung gestellt. Gleichwohl lassen wir uns davon aber nicht beirren. Unser Wald – die grüne Lunge unserer Region ist zu wichtig. Die CDU plant bereits den nächsten Waldgipfel im November 2020. Auch hierzu haben wir bereits eine Zusage von Forstminister Peter Hauk. Dabei wird es darum gehen, konkret in Erfahrung zu bringen, was seit dem letzten Waldgipfel 2019 erreicht wurde, und welches die nächsten Schritte und Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung unseres Waldes sein werden. Wir werden, sobald feststehend, den konkreten Termin rechtzeitig bekannt geben. Wir bleiben dran!!

Für die CDU Fraktion

Hans Becker

Artikel der RNZ vom 05.10.2020

« Haltung der CDU Baden-Württemberg zu einer Verwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern zu Finanzhilfen des Bundes für Ganztag und Betreuung Radweg zwischen Malsch und Mühlhausen »

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